Mit der Nadel ins Koma – eine neue Gefahr für Frauen in Clubs und auf Festivals

Stell dir vor, du bist tanzen. Du lachst, fühlst dich frei, feierst das Leben.
Und plötzlich wird dir schwindelig.
Dein Körper macht nicht mehr mit.
Ein Alptraum.
Blackout. Stundenlang.
Und am nächsten Tag findest du einen blauen Fleck an deinem Oberschenkel.
Die Einstichstelle.
Genau das passiert derzeit immer häufiger – auch in Deutschland.
Erst jetzt wachten wieder zwei 16-jährige Mädels nach einer Party in einem Club in Werdau, Sachsen, in der Klinik auf, im Blut fand man Drogen und K.O.-Tropfen.
🧬 Needle Spiking – was ist das?
Beim sogenannten Needle Spiking (auf Deutsch etwa: Nadelangriff) wird dir heimlich im Vorbeigehen eine Spritze gesetzt – mit K.O.-Tropfen, Beruhigungsmitteln oder anderen Substanzen.
Das passiert in Clubs, bei Konzerten, in Bars, auf Stadtfesten.
Meist so unbemerkt, dass du es nicht mal spürst. Der reinste Horror!
Ich frage mich, was stimmt mit den Menschen nicht?
Es ist eine Sache, Drogen zu verkaufen, die andere freiwillig nehmen, aber Menschen unfreiwillig einfach unauffällig auszuschalten, ist der unterste Tiefstand menschlichen Verhaltens.
Und jetzt der Knackpunkt: Du musst nicht mal ein Getränk offen herumstehen lassen.
Vielleichtkennst du die Warnungen von Mama und Papa noch? "Lass dein Getränk nicht unbeobachtet stehen!"
Tja, dieser Satz ist überflüssig geworden.
Und selbst, wenn die Leute sagen, sie besuchen keine Clubs und Diskotheken mehr, kann das einem auch auf dem Stadtfest oder mitten in der Innenstadt in Menschenmassen passieren.
Der Angriff passiert direkt in deinen Körper – ohne dein Wissen und mit verheerenden Folgen.😵💫
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Symptome – so erkennst du Needle Spiking
• Plötzliche Schwindelgefühle oder Blackout
• Erinnerungslücken über Stunden
• Übelkeit, Kribbeln, extreme Müdigkeit
• Schmerzen oder Bluterguss an einer kleinen Stelle am Körper
• Gefühl: „Irgendetwas stimmt nicht mit mir“
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Was wird gespritzt?
• GHB (K.O.-Tropfen)🧫
• Benzodiazepine
• Ketamin, Fentanyl – sogar Opioide wurden schon nachgewiesen
• In Einzelfällen kann auch HIV oder Hepatitis C übertragen werden, wenn schmutzige Nadeln benutzt werden
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🚨 Das ist nicht nur feige – das ist sexuell motivierte Gewalt
Die meisten Opfer sind (junge) Frauen.
Die Täter?
Fast ausschließlich Männer, die gezielt Macht ausüben wollen.
Oft mit dem Ziel, das Opfer gefügig zu machen – oder andere Männer profitieren zu lassen.
Viele Täter nutzen die Nadel nicht mal, um selbst zu vergewaltigen, sondern setzen das Opfer für andere Männer „außer Gefecht“. Das ist eine kriminelle Männergemeinschaft, kein Einzeltäter-Phänomen.
Aber Achtung⚠️: Auch Männer sind betroffen – besonders in queeren Clubs oder bei Festivals.
Darüber wird nur viel weniger gesprochen.
Das ist kein harmloser „Dummenjux“ – das ist hochgradig kriminell und ich bin erschüttert.
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Was tun, wenn du betroffen bist?
1. Sofort eine Ärztin oder Notaufnahme aufsuchen
2. Blut- und Urinprobe innerhalb von 6–12 Stunden sichern
3. Polizei verständigen – auch bei Verdacht
4. Einstichstelle fotografieren, Kleidung sichern
5. Wenn nötig: HIV-Notfallmedikament (PEP) nehmen (innerhalb 72 Std.)
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🛡 Was kannst du tun, um dich zu schützen?
• Nie ein offenes Getränk unbeaufsichtigt lassen
• In Menschenmengen vorsichtig sein – Rucksackträger und Körpernähe checken
• Bei einem seltsamen Gefühl: Raus da. Begleitung holen. Hilfe rufen
• Kleidung mit „Anti-Needle-Material“ kann zusätzlichen Schutz bieten (z. B. kevlarartige Stoffe an Oberschenkel oder Oberarm) - auch wenn ich es sehr schlimm finde, dass es erforderlich ist, dass Firmen solche Materialien herstellen, so hoffe ich doch, dass sie auf die Ereignisse RE-agieren, weil sie es genauso alptraummäßig finden wie ich.
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💥 Ein Appell an Veranstalter & Clubbetreiber
👉 Ihr habt eine Verantwortung.
👉 Ihr könnt nicht einfach nur Eintritt kassieren und Musik aufdrehen.
👉 Es braucht:
• Taschenkontrollen auf Nadeln und Spritzen
• mehr Security mit Sensibilität für Übergriffe
• eine Null-Toleranz-Politik bei Needle Spiking + bei öffentlichen Veranstaltungen ohne Eintritt ein höhere Polizeiaufgebot.
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💬 Fazit
Ich hatte keine Ahnung, dass es so etwas gibt – bis gestern. Und genau deshalb schreibe ich diesen Beitrag.
Weil wir alle davon betroffen sein könnten.
Weil diese Form von Gewalt nicht schweigend hingenommen werden darf.
Und weil du jetzt wenigstens eine Ahnung hast – und damit besser geschützt bist als gestern.
Bleib mutig.
Bleib laut.
Und lass dir nie wieder die Kontrolle über deinen Körper nehmen.
🖤
Lilly Fröhlich
Lilly Fröhlich-Blog

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